In der Bibel steht geschrieben, dass Gott, als er den Menschen schaffte, dem Menschen einen freien willen gab!
Wieso aber wird der freie Wille, den Gott den Menschen, als er ihn schaffte gegeben hat, oftmals von Außen nicht
geachtet bzw. beachtet?

... weil es einen echten freien Willen nicht gibt, das ist Wunschdenken, Illusion.

Es gibt einige "Indizien" gegen einen freien Willen, denke ich:
Menschen neigen zu Gruppenbildung, sei es bei Religionen, sei es in der Politik, oder wo auch immer. Ist das nicht ein klarer Hinweis für eine zumindest eingeschränkte Freiheit? Man kann dann nur entscheiden zwischen Richtungen, die es gibt und die vor Allem durch Erziehung "kanalisiert" werden, wurden.
Man kann sich also gar nicht ohne Weiteres frei für etwas entscheiden, was man nicht kennt, oder nicht darf.

Update: Und ein sehr nachdenklich machen sollendes Experiment:
https://www.planet-wissen.de/natur/forsc...eriment100.html
"Der freie Wille im Experiment

Die Gehirnforschung konnte bisher kein Indiz dafür finden, dass es einen freien Willen gibt – im Gegenteil: Manche Experimente scheinen unsere Unfreiheit zu beweisen. Besonders berühmt wurde das "Libet-Experiment".

Der amerikanische Neurophysiologe Benjamin Libet wollte in diesem Experiment in den 1980er Jahren die zeitliche Abfolge einer bewussten Handlungsentscheidung und der entsprechenden körperlichen Reaktion messen.

Um den Zeitpunkt der Handlungsentscheidung zu bestimmen, benutzte Libet eine Art Uhr: Ein Lichtpunkt bewegte sich auf einer kreisförmigen Skala, und der Proband sollte sich zum Zeitpunkt seiner Entscheidung die Position des Lichtpunkts auf der Skala merken. Durch diese Anordnung konnte Libet den Zeitpunkt der bewussten Wahrnehmung des Probanden auf etwa 50 Millisekunden genau bestimmen.

Parallel dazu wurden die Hirnströme und Muskelbewegungen des Probanden gemessen, so dass sich nicht nur der genaue Zeitpunkt einer motorischen Aktion bestimmen ließ, sondern auch das Ansteigen des Bereitschaftspotentials, das heißt, der Vorbereitung einer Bewegung im motorischen Cortex (Rindenschicht) des Gehirns.

Der Versuch sah vor, dass die Probanden einfach ihre Hand heben sollten: entweder spontan oder nach einem subjektiven Zeitplan. Eine einfache, freie Entscheidung. Das Ergebnis des Experiments verblüffte die Wissenschaftler.

Unter allen Bedingungen zeigte sich, dass das Gehirn die Bewegung der Hand bereits zu einem Zeitpunkt vorbereitete, zu dem der Proband selbst noch gar nicht die Absicht gehabt hatte, die Bewegung tatsächlich auszuführen. Bis zu einer Sekunde vor der tatsächlichen Entscheidung signalisierte die Aktivität des motorischen Cortex bereits die erst später folgende Handlungsabsicht."




Immerhin benutzen wir ja ständig unser Hirn, also muss das auch ständig gelten...

Wenn man seinen "freien Willen" lebt, ist man ein Aussenseiter der Gesellschaft

@ Gina

Ich sag es mal so .

Wenn man seinen freien Willen wirklich lebt wird man zum Außenseiter und das wollen wohl die Wenigsten , also lebt man seine freien Willen so das es gefällt .
Klingt zwar dumm , aber es ist so .

Nein, das klingt nicht dumm, @zaesar. Denn genau so ist es. Man unterliegt gewissen gesellschaftlichen Normen und Zwängen, denen man sich unterordnet, um nicht aufzufallen. Zumindest die meisten Menschen machen das. Wer es nicht macht, wird als Freak oder "Spast" (wie die heutige Jugend sagt) abgestempelt. Innerhalb dieser Normen sucht sich jedermann sein Plätzchen und richtet sich ein und schaut, dass er sein Leben so selbstbestimmt wie möglich lebt.

Wo fängt denn der 'freie Wille' an? Wenn ich selbst entscheide etwas zu tun und nicht von außen beeinflusst werde, ist das dann mein freier Wille?

Also wenn ein Alkoholiker der Sucht nachgibt und wieder zu saufen anfängt, obwohl er sich fest vorgenommen hat clean zu bleiben, ist das ja eigentlich nicht fremdgesteuert. Oder wenn jemand geil wird und seinen Partner bespringt (oder sich bespringen läßt - je nach Geschlecht), ist er seinem freien Willen gefolgt?


Ich denke

entweder ->
muss man sagen, so etwas wie den freien Willen gibt es nicht, weil ja auch interne Prozesse wie Suchtverhalten, hormongesteuerte Verhaltensweisen, psychische Instabilitäten usw. uns beeinflussen.

oder ->
man sagt, dass die oben genannten Dinge zu einem selbst gehören und alles was man tut - wenn man nicht jemand anderem unterstellt ist und macht etwas dass einem nicht gefällt - ist aus eigenem Willen heraus geschehen.

Wieso aber wird der freie Wille, den Gott den Menschen, als er ihn schaffte gegeben hat, oftmals von Außen nicht
geachtet bzw. beachtet?

Wieso von aussen? Der wird schon von innen nicht beachtet: Man passt sich an, reiht sich ein..... oder sonst muss man als Eremit gehen — auch nicht eben ein Schleck....

@ GrayWolf Da hast Du's m. E. auf den Punkt gebracht. Vielleicht ist es so, je weniger Details man bez. der Zusammenhänge kennt, desto mehr ist (oder scheint) es freier Wille zu sein. Nur Gott (oder wer oder was auch immer, so es denn sowas gibt) kennt alle Details, für ihn könnte das Universum komplett deterministisch sein, was freien Willen der "Elemente" des Universums an sich ausschließt.
Wenn man alle Details über die Zeit samt aller atomaren und Quantenbezogenen Zustände kennt, kann es gar keinen Zufall mehr geben, denke ich. Dumm nur (oder besser eher gut nur), dass wir niemals alle Zustände konkret kennen können, es lebe der freie Wille... ;--))

"Elemente" des Universums (also auch wir Menschen) sind nur ein ((sehr) kleiner) Teil des Universums, informationstechnisch kann man keine bestimmte Anzahl von Informationen mit viel weniger "Speicherzellen" als Informationen da sind, abspeichern ohne Datenverlust.