Peter Sloterdijk wurde von René Scheu im NZZ-Interview am 30.3.2018 befragt, unter anderem, wie es um die Identität des modernen Menschen stehe.

R.Scheu:
>>Das Ich des modernen Menschen ist stark beansprucht – und kämpft um die Aufrechterhaltung eines minimalen Standards von Identität. Denn dieser Mensch ahnt: Wer sie gänzlich preisgibt, wird irgendwann verrückt.<<

P. Sloterdijk:
>>Das ist gut gesehen. Doch muss man bedenken, dass Identität immer zwischen zwei Verrücktheiten placiert ist, nennen wir sie Maximalidentität und Nullidentität. Bei der ersten verschmilzt das Individuum mit seiner Person – denken Sie an Cocteaus Bonmot: «Napoleon war ein Verrückter, der sich für Napoleon hielt.» Im Fall der Nullidentität depersonalisiert sich das Individuum und weiss schliesslich nicht mehr, wer oder was es ist.<<

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Wie verhält es sich nun Eurer Ansicht nach mit der Identität eines Menschen in der heutigen Zeit? Sind wir inzwischen nicht alle schon ein bischen Bluna (ein alter Werbespruch), oder ist es ganz anders?

Dass ich die Frage mit einem Kalauer in Verbindung brachte, dürfte der hochgebildete und kluge Sloterdijk wahrscheinlich auch nur mit Humor ertragen. ;-)

Von der "Déformation professionelle" spricht man eigentlich dann, wenn der Coach das Coachen nicht sein lassen kann, das heißt, wenn der berufliche Aspekt bestimmter Analytiker/Ratgeber überhandnimmt.

LG Scooby