Was hat das mit Glas zu tun?

Wusste gar nicht dass Glas so ein guter Leiter ist. Oder ist es ein besonderes Glas?

Hier gehts nicht ums "Leiten" so wie beim Strom, der aus der Steckdose kommen soll, sondern um die Übertragung von Information. Hierzu kann man sich der Elektrik bedienen und das über Kupferkabel machen - das war früher Standard und ist an vielen Stellen sogar immer noch weit verbreitet. Wenn es aber ums Tempo geht, ist so eine elektrische Leitung begrenzt. Dieses "Elektronenherumschubsen" ist nicht beliebig schnell. Erheblich schneller ist Licht... . Also setzt man die ursprünglich elektrischen Signale in einem sogenannten Optokoppler in Lichtsignale um, sendet diese durch ein optisches Medium - das Glasfaserkabel - und wandelt sie beim Empfänger wiederum mit dem Gegenstück des Optokopplers wieder in elektrische Signale um. Das Glas leitet also keinen Strom, sondern Licht.

Für die Liebhaber irgendwelcher Links (informative gibts viele, z.B. via Wikipedia) hier noch ein spezieller https://www.stupidedia.org/stupi/Glasfaser

In
https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtwellenleiter
ist das Prinzip, der Aufbau beschrieben:
<<Die als Lichtwellenleiter bezeichneten Glasfasern bestehen im Inneren aus einem Kern (1 – engl. core) und einem umgebenden Mantel (2 – engl. cladding) mit etwas niedrigerem Brechungsindex (nKern > nMantel). Durch die dadurch auftretende Totalreflexion an der Grenzschicht zum Kern wird die Führung der Strahlung bewirkt. Der Mantel besteht dazu meist aus reinem Quarzglas (SiO2) und der höhere Brechungsindex im Kern wird durch Dotierung mit Germanium oder Phosphor erreicht, wodurch im amorphen Siliziumdioxid-Gefüge des Quarzglases zusätzlich geringe Anteile an Germaniumdioxid (GeO2) bzw. Phosphorpentoxid (P2O5) entstehen. Es ist aber auch möglich, den Kern aus reinem SiO2 herzustellen und den Mantel mit Bor oder Fluor zu dotieren, was zu einer Verringerung des Brechungsindexes führt. (Reine SiO2-Kerne sind besser geeignet zur Übertragung von Wellenlängen im blauen und ultravioletten Spektralbereich.)

Der Mantel besitzt weiterhin eine Schutzbeschichtung (3 – engl. coating und/oder buffer), sowie eine äußere Schutzhülle (4 – engl. jacket). Die Mantelbeschichtung ist ein Schutz vor mechanischen Beschädigungen und besteht meist aus einer Lackierung aus speziellem Kunststoff (etwa Polyimid, Acryl oder Silikone), welche die Faser auch vor Feuchtigkeit schützt. Ohne die Beschichtung würden die auf der Faseroberfläche vorhandenen Mikrorisse zu einer erheblichen Verringerung der mechanischen Belastbarkeit führen. >>

Kurz gesagt, durch den Aufbau der Glasfaser kann Licht, welches an einem Ende eingeleitet wird, nicht seitlich entweichen, sondern wird aufgrund der verschiedenen Glassorten immer wieder zurückreflektiert, bis es am anderen Ende wieder austritt.

Aber warum kann Glasfaser mit Licht als Übertragungsmedium nun mehr Informationen gleichzeitig übertragen als Kupfer?

In
https://de.wikipedia.org/wiki/Nyquist-Shannon-Abtasttheorem
ist vom Nyquist-Shannon-Abtasttheorem die Rede, was vereinfacht gesagt, an die Fragestellung angepasst, Folgendes bedeutet:
Wenn ein elektrisches Signal eine Frequenz von 50 Hz (wie unser Wechselstrom) hat, kann ich nicht mehr als 25 "Bit" pro Sekunde übertragen, einfach deswegen, weil ich immer zwei Perioden benötige, um "Null" oder "Eins" zu kennzeichnen.
Je höher die Frequenz dieses "Trägers" ist, desto mehr Informationen pro Sekunde kann ich also übertragen. Kupferleiter haben physikalisch bedingt eine maximale Frequenz, die, grob gesagt, tausendfach geringer ist als die des Lichtes. Somit kann mit Licht im gleichen Zeitabschnitt tausendmal mehr Information übertragen werden als mit Kupfer.

Das ist das "Geheimnis" des Schlagwortes Glasfaser.