Wenn man den Führerschein haben möchte, muss man einen Erste-Hilfe-Kurs machen. Und dann? Wie oft sollte man das auffrischen? Und freiwillig oder sollte das Pflicht sein?

Freiwillig würde ich sagen alle 2 Jahre. Denn jeder Mensch vergisst ja wirklich vieles. Ich habe vor Jahren auch mal so einen Kurs gemacht, doch was ich im Ernstfall tun müsste, dass habe ich alles längst vergessen.
Jeder sollte doch so viel Eigenverantwortung haben, dass er so eine Kurs immer wieder auffrischt.

Bin da eher für die Freiwilligkeit .
Denn alles was verordnet wird macht man nur halbherzig .

Die Auffrischung gelernter Inhalte ist höchst individuell notwendig — je nachdem wie schnell man vergisst.
Insofern müsste man einen kleinen Heimtest entwickeln, durch den die Leute selbst bestimmen können, wann sie eine Auffrischung nötig haben.

Ich wäre bei dem Thema ebenfalls eher für eine Freiwilligkeit - und würde nicht nur den "Erste-Hilfe-Kurs" in den Topf tun, sondern den "Sehtest" auch, meinetwegen - je nach Alter - vielleicht sogar noch einen "Hörtest" und einen "Reaktionstest" (oder was in der Art).

Das Ganze dann auf freiwilliger Basis - aber mit einem finanziellen Anreiz: wer auf ein Update obiger Punkte verzichtest, bezahlt halt einen Aufschlag auf derzeitigen Tarif bei der Versicherung oder Steuer, wer dagegen seinen Stand durch solche Kurse/Tests aktuell hält, der bekommt keinen Aufschlag.

Wer einen Führerschein machen will, muss einen Sehtest und einen ErsteHilfe Kurs nachweisen - danach kräht kein Hahn mehr danach.
Wer seinen Führerschein macht, muss im Theorieteil gewisse Kenntnisse der Regeln nachweisen - ob er sich danach auf dem aktuellen Stand hält, interessiert niemanden.
Wer seinen Führerschein macht, der muss im Praxisteil gewisse Kenntnisse bei der Umsetzung der Regeln nachweisen - aber wirklich "eingeübt" ist das so schnell noch nicht. Man darf mit bestandenem Führerschein lediglich in Eigenregie (ohne Fahrlehrer) weiter wurschteln.

Diverse Automobilclubs bieten ja vertiefende Kurse zu irgendwelchen speziellen Themen an - Fahrsicherheitstraining o.ä. Sinnvoll, kostet aber (nicht nur Geld, sondern auch Zeit).

Wenn man jetzt einen Pool machen würde mit Kursen oder Aktionen, die zum Thema "Verkehrsteilnahme" sinnvoll wären, dann käme da neben dem Erste Hilfe Kurs oder dem Sehtest oder dem Fahrsicherheitstraining auch so was wie Ladungssicherung / wie belade ich mein Auto, wie fahre ich mit Anhänger, Pannenhilfe (wie wechsle ich mit Bordwerkzeug einen Reifen, wie schleppe ich ein Auto ab, wie lenke/bremse ich das Auto, wenn ich abgeschleppt werde), Einparken unter erschwerten Bedingungen, Fahren auf unebenem Untergrund, kraftstoffsparendes Fahren, optimale Sitzeinstellung, Absicherung einer Unfallstelle, wie gehe ich mit einem brennenden Fahrzeug um, .... hinzu. Auch wenn manches hiervon nicht unmittelbar mit "Erste Hilfe" zu tun hat, ein paar auffrischende Takte zu dem Thema lassen sich wohl unterbringen. Und den Profis bei ADAC, Feuerwehr, Rotes Kreuz, Fahrschule usw. fällt garantiert noch vieles mehr ein, was man zu einem Halbtagskurs oder einer Wochenendaktion bündeln und anbieten könnte. Und zwar für kleines Geld anbieten könnte - der oben angesprochene Aufschlag für Nichtteilnehmer hilft bei der Finanzierung.

Und jeder Verkehrsteilnehmer hat dann einen Katalog mit bunt gemischten Kursen unterschiedlicher Schwerpunkte zur Auswahl - ganz nach Bedarf und Interesse. Und mit der nachgewiesenen Teilnahme an X Kursen in den letzten Y Jahren entfällt für diesen der Aufschlag bei der Steuer oder Versicherung.

Ich bin auch dafür, das ab und zu freiwillig aufzufrischen. Gar nicht mal so unbedingt nur auf's Autofahren und die Teilnahme im Straßenverkehr bezogen, sondern dass man so ganz allgemein fit ist, auch für's häusliche Umfeld. Den letzten Kurs in dieser Hinsicht, den ich mal gemacht habe, war vor einigen Jahren "Erste Hilfe bei Kleinkindern". Da ging es dann viel um Verbrennungen oder wenn sie irgendwas verschlucken oder Fieberkrämpfe und so was. Ein paar von diesen Sachen lassen sich natürlich auch auf Erwachsene anwenden, aber so grundsätzlich müsste ich mich da auch echt mal wieder auf den neuesten Stand bringen.

Die Medizin macht ja wie die meisten Wissenschaften Fortschritte, inwiefern wirkt sich das auf erste Hilfe aus?
Wie kann man z.B. erkennen, ob ein Verunfallter Probleme mit dem Rückenmark bekommt, wenn man Seitenlagerung (wie angeordnet) durchführt?

Als Laie kann man das wahrscheinlich gar nicht. Da hilft man halt nach bestem Wissen und Gewissen. Das kann sich im Endeffekt möglicherweise natürlich auch als falsche Behandlung herausstellen. Aber nicht jeder hat wahrscheinlich das Glück, dass ein Arzt oder ein Sanitäter direkt neben einem steht, wenn etwas passiert.

Ich noch mal .

Die Hauptsache der ersten Hilfe ist wohl anzuhalten und wirkliche Hilfe zu rufen .